Das war der Faschingstanz mit Ostalgie in Nemz
Am Sonnabend, 2. Möärz 2019, fand wie jedes Jahr der große Faschingstanz des Faschingsvereins des SSV Traktor Nöbdenitz statt. Diesmal hieß das Motto „So was gabs in Nemz noch nie Faschingstanz mit Ostalgie“. Pünktlich um 20.05 Uhr begann das Faschingsspektakel mit dem Einmarsch des Prinzenpaares und des Elferrates. Nachwuchspräsident Sebastian begrüßte die zahlreichen Närrinnen und Narren im wunderschön geschmückten Bürgersaal Nöbdenitz. Er zeigte die schönen Zeiten in der DDR, aber auch ihre Schwächen in seiner Rede auf und verteilte auch zahlreiche Seitenhiebe an die jetzige BRD, z.B., das Vieles wieder da ist, aber unter einem anderen Namen – Kontaktbereichsbeamter/ABV. Dann stellte er Prinzessin und Prinz und die Minister vor: Vom Flimmerstundenminister, über Minister für Bück dich Ware, Minister für Konsum und HO bis hin zum Minister für Geheime Gespräche war alles vorhanden. Die Disco „Flamenco de Luxe“ heizte dem närrischen Volk tüchtig ein und dann begann das Programm.
Weil die DDR ihre Bürger so gerne hatte „wurde zunächst die Mauer errichtet, damit hatte man dem Klassenfeind ein Schnippchen geschlagen“. Marion erschien dann als Leni Statz und brachte den Saal zum Lachen. Natürlich durfte das Fernsehballett nicht fehlen, 9 ansehnliche Männer zeigten einen choreografisch ausgefeilten Tanz. Frenetischer Beifall war ihr Lohn.
Auch „Tausend Teletipps“ -„Bier und Schnaps…“ – fehlten nicht und riefen Erinnerungen wach. Die „ostdeutschen Meister im Kunstradfahren“, Anna und Marie, zeigten anschließend ihr hervorragendes Können. So etwas hatte es in Nemz noch nie gegeben – es war im wahrsten Sinn des Wortes meisterhaft.
Im ersten Musikblock, der sich daran anschloss, begeisterte Petra mit „Katzen bei Nacht“, Marion mit „Jugendliebe“, Beate „Mit mir könnses ja machen“ genauso wir Karin mit „Kettenkarussel“ und Katrin mit „Tausendschön“. Paul Becker, alias Norbert, zeigte sich als Meister der Komik und die Puhdys wollten „Alt wie ein Baum“ werden. Der Tanz der Jakob Sisters zeigte Schönheit und Erotik beim „Tango Amore“ in perfekter Einheit.
Dann mussten die Närrinnen und Narren auch mal ran. Bei der aus dem DDR-Leben entnommenen Geschichte „Frauentagsfeier“ mussten sie sich regelrecht sportlich betätigen die Begeisterung war riesengroß.
Natürlich duften die beiden wundervollen Komiker Herricht und Preil nicht fehlen. Marion und Karin machten das meisterhaft.
Und nun gings zum „Oberhofer Bauernmarkt“. Da begannen Katrin und Lothar mit „Jetzt beginnt für uns die Musik“. Dann war Norbert „Schlank wie eine Tanne“, Petra besang ihren „Teddybär“, bei Marion „Fing ja alles erst an“, Karin interpretierte „Kleiner Vogel“ gekonnt und Beate und Roswitha glänzten mit „Keine Bange, wir holen eine Zange…“. Den Abschluss bildete das Rennsteiglied , das alle gemeinsam sangen. Das alles waren Lieder, die auch das närrische Volk mitsang, das brachte die Stimmung zum nächsten Höhepunkt.
Ostalgie pur folgte dann mit dem Erscheinen des Sandmannes in einem Mondmobil und nach der „Gute Nacht Geschichte“ gabs den obligatorischen Schlafsand.
Aber noch fehlte etwas. Eingeleitet vom „Sonderzug nach Pankow“ und den Rufen :“ Wir sind das Volk und Die Mauer muss weg“ wurde die Mauer wieder abgebaut und anschließend floss der Sekt.
Der stürmische Beifall der Närrinnen und Narren für die Mitwirkenden eines tollen Programms begleitenden diese beim Ausmarsch. Nachdem das Prinzenpaar verdienstvolle Mitglieder des Faschingsclubs und Sponsoren mit dem begehrten Faschingsorden geehrt hatte, wurde das offizielle Programm mit dem ästhetischen Tanz des Prinzenpaares beendet.
Bei der anschließenden Polonaise blieb keiner der Närrinnen und Narren auf seinem Platz.. Ein weiterer Höhepunkt kündigte sich mit der Ehrung der besten und originellsten Kostüme an. Preise erhielten die Olsenbande, eine Gruppe von Pionieren und FDJ lern, Pittiplatsch, Schnatterinchen Fuchs und Elster, Tadeus Punkt mit Puppendoktor Pille, das Ampelmännchen und viele andere.
Das Tanzbein wurde dann bei bester Stimmung bis weit nach Mitternacht geschwungen. Über eins war sich das närrische Volk einig : Zum Faschingsvergnügen im nächsten Jahr in Nemz sind wir wieder dabei.
von Rolf Junghanns